Im November 2025 habe ich meine Weiterbildung zum Holistic Transformation Coach bei V.I.E.L® in Hamburg erfolgreich abgeschlossen. Die Weiterbildung umfasste 130 Stunden (100 Stunden Präsenz und 30 Stunden online) und fand von Februar bis November 2025 statt.
Für Coachees bedeutet das: Noch gezieltere Unterstützung, wenn es darum geht, tiefgreifende Veränderungen beruflich wie privat nachhaltig zu gestalten.
Was Holistic Transformation Coaching bedeutet
Holistic Transformation Coaching verbindet Erkenntnisse aus Neuro- und Verhaltenswissenschaften, moderner Psychologie, Embodiment und achtsamkeitsbasierten Ansätzen. Statt nur auf einzelne Symptome oder Situationen zu schauen, werden biologische, psychologische und emotionale Einflussfaktoren gemeinsam betrachtet und in den Coachingprozess integriert.
Damit richtet sich der Blick weg von schnellen Einzellösungen hin zu nachhaltiger Entwicklung: Wie Denken, Fühlen, Körperempfinden, Beziehungen und Rahmenbedingungen zusammenspielen – und wie sich hier neue, stimmige Handlungsräume öffnen lassen.
Mein Profil: Systemisch, geschäftsnah und ganzheitlich
Bereits bisher lag mein Fokus auf systemischem Business Coaching, Persönlichkeitsanalyse und organisationaler Veränderung – mit einem klaren Blick auf Werte, Sinn und nachhaltige Wirksamkeit. Der Abschluss als Holistic Transformation Coach ergänzt dieses Profil um vertieftes Know-how zu Embodiment, Focusing und achtsamkeitsbasierten Interventionen.
Für dich als Coachee heißt das: Du profitierst von der Kombination aus fundierter Business- und Führungserfahrung, systemischer Perspektive und einem holistischen Ansatz, der Kopf, Körper und Emotionen gleichermaßen einbezieht.
Die Ausbildung zum Holistic Transformation Coach umfasste eine breite Palette wissenschaftlich fundierter Methoden und Konzepte:
Selbstreflexion und Ego-Arbeit
Ein zentraler Baustein war die Auseinandersetzung mit dem Ego im Coaching – also der bewusste Umgang mit eigenen blinden Flecken, Projektionen und unbewussten Mustern, die in den Coaching-Prozess einfließen können. Das Erkennen und Bearbeiten von Projektionen ermöglicht es, Coachees noch klarer und unvoreingenommener zu begegnen und nicht die eigenen Themen auf sie zu übertragen.
Achtsamkeit und Co-Regulation
Achtsamkeit und Co-Regulation bildeten einen weiteren Schwerpunkt. Co-Regulation beschreibt den Prozess, bei dem Coach und Coachee ihre emotionalen Zustände gegenseitig beeinflussen und regulieren. Gerade in stressbeladenen oder emotional herausfordernden Momenten kann diese wechselseitige Regulation helfen, das Nervensystem des Coachees zu beruhigen und so einen stabilen Rahmen für Veränderung zu schaffen.
Focusing nach Eugene Gendlin
Focusing nach Eugene Gendlin ist eine Methode, die es ermöglicht, auf die leisen Signale des Körpers zu hören – auf das vage, oft unklare Gefühl, das mehr weiß, als wir mit Worten fassen können. Beim Focusing geht es darum, den sogenannten „Felt Sense” – das körperliche Erleben einer Situation – bewusst wahrzunehmen und daraus neue Einsichten und Lösungen zu entwickeln. Für Coachees bedeutet das: Entscheidungen werden nicht nur kognitiv getroffen, sondern auch emotional und körperlich verankert.
Komplexitätsreduktion und inhaltsfreies Arbeiten
Komplexitätsreduktion und inhaltsfreies Arbeiten sind Techniken, die es ermöglichen, auch ohne detaillierte Kenntnis der Inhalte eines Problems wirksam zu coachen. Das schafft Raum für Selbstorganisation und ermöglicht es Coachees, eigene Lösungen zu finden, ohne sich in endlosen Problemanalysen zu verlieren.
Privilegien-Bewusstsein
Die Auseinandersetzung mit Privilegien-Bewusstsein war ein wichtiger Reflexionsbereich. Es geht darum, sich der eigenen Privilegien bewusst zu werden – sei es aufgrund von Herkunft, Bildung, Geschlecht oder anderen Faktoren – und zu verstehen, wie diese die eigene Wahrnehmung und das Coachinggeschehen beeinflussen. Ein bewusster Umgang mit Privilegien ermöglicht es, empathischer und respektvoller mit unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten umzugehen.
Sinn im Leben erfahren
Ein weiterer zentraler Baustein war die Arbeit mit dem Thema Sinn im Leben erfahren. Gerade in Zeiten von Veränderung und Unsicherheit suchen viele Menschen nach tieferen Bedeutungsebenen – sowohl im Beruf als auch im Privatleben. Die Fähigkeit, Coachees dabei zu unterstützen, ihren persönlichen Sinn zu erkennen und zu leben, ist eine der wertvollsten Kompetenzen im Holistic Transformation Coaching.
Emotionsregulation
Emotionsregulation ist eine Schlüsselkompetenz, um mit intensiven Gefühlen umgehen zu können. Im Coaching lernst du, deine emotionalen Zustände besser zu verstehen, zu benennen und zu regulieren – sowohl in stressigen als auch in überwältigenden Momenten.
PEP nach Michael Bohne
Die Einführung in PEP (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie) nach Dr. Michael Bohne war ein praxisnahes Highlight. PEP ist eine moderne Weiterentwicklung der Klopftechniken und kombiniert psychodynamische, systemische, verhaltenstherapeutische und hypnotherapeutische Strategien. Mit PEP lassen sich belastende Emotionen vergleichsweise leicht, schnell und anhaltend verändern – eine wertvolle Selbsthilfetechnik auch für Coachees.
Wirkung von Sprache, Metaphern und Idiolektik
Ein weiterer Fokus lag auf der Wirkung von Sprache, Metaphern und Idiolektik. Idiolektik ist eine Gesprächsmethode, die sich konsequent an der Eigensprache eines Menschen orientiert – also an den individuellen Worten, Sprachmustern und Bildern, die jemand verwendet. Durch das Aufgreifen von Schlüsselworten und Metaphern können tiefer liegende Themen sichtbar gemacht werden, ohne dass der Coach seine eigenen Sprachkonzepte überstülpt.
Fortgeschrittene Intentionsarbeit
Bei der fortgeschrittenen Intentionsarbeit geht es darum, die tieferliegenden Absichten und Motive hinter Verhaltensweisen zu erkennen und zu klären. Das schafft Klarheit über das, was wirklich wichtig ist, und ermöglicht es, Handlungen gezielt auszurichten.
Embodiment-Techniken
Embodiment-Techniken nutzen die Weisheit des Körpers für Veränderungsprozesse. Durch bewusste Wahrnehmung von Körperhaltung, Atmung und Bewegung können innere Zustände beeinflusst und neue Handlungsmöglichkeiten erschlossen werden. Embodiment im Coaching ermöglicht den Zugang zu tiefen Ebenen des Selbst und unterstützt dabei, blockierte Emotionen zu lösen und Ressourcen zu aktivieren.
Widerstandsdynamiken erkennen und bearbeiten
Das Erkennen und Bearbeiten von Widerstandsdynamiken ist eine wichtige Kompetenz im Coaching. Widerstände sind keine Störung, sondern ein Signal dafür, dass etwas in Bewegung geraten ist und gleichzeitig noch Schutz braucht. Ein bewusster Umgang mit Widerständen ermöglicht es, sie als Ressource zu nutzen und den Coachingprozess voranzubringen.
Ressourcenorientierte Aufstellungsarbeit
Die ressourcenorientierte Aufstellungsarbeit ermöglicht es, Beziehungsstrukturen, Dynamiken und Muster sichtbar zu machen – sei es in Familien, Teams oder Organisationen. Durch das räumliche Anordnen von Elementen werden verborgene Zusammenhänge erkennbar und neue Lösungsimpulse können entstehen.
Upper-Limit-Problem
Der konstruktive Umgang mit dem Upper-Limit-Problem nach Gay Hendricks war ein abschließender Baustein. Das Upper-Limit-Problem beschreibt die Tendenz, uns selbst zu sabotieren, wenn wir an unsere selbst gesetzten Grenzen von Erfolg, Glück oder Zufriedenheit stoßen. Es geht darum, diese inneren Thermostat-Einstellungen zu erkennen und zu erweitern, um mehr Freude und Erfüllung zuzulassen.
Gruppenreflexion und persönliches Transformationsthema
Die Gruppenreflexion und die Arbeit am persönlichen Transformationsthema rundeten die Ausbildung ab. In der Gruppe konnten eigene blinde Flecken erkannt, Feedback eingeholt und die eigenen Entwicklungsthemen bearbeitet werden – eine intensive Form der Selbstreflexion, die auch im Coaching mit Coachees wirksam wird.
Holistic Transformation Coaching unterstützt dich insbesondere, wenn du nicht nur einzelne Ziele abhaken möchtest, sondern deine Art zu denken, zu fühlen und zu handeln nachhaltig verändern willst. Typische Anliegen sind zum Beispiel:
• Klarheit und Orientierung in Phasen intensiven Wandels (z.B. Karrierewechsel, Führungsverantwortung, Reorganisation).
• Stärkung von Selbstwirksamkeit und innerer Stabilität in komplexen, unsicheren Umfeldern.
• Auflösen wiederkehrender Muster in Kommunikation, Konflikten oder Führungssituationen.
• Vertiefung von Sinn, Werteorientierung und persönlicher Zufriedenheit im Beruf.
Durch den holistischen Ansatz werden unbewusste Kommunikations- und Wahrnehmungsmuster sichtbar, sodass du Zusammenhänge besser verstehst und neue, selbstbestimmte Entscheidungen treffen kannst.
Arbeiten auf verschiedenen Ebenen: persönlich, zwischenmenschlich, systemisch.
Für dich als Coachee heißt das:
• Deine Biografie wird respektiert, aber sie definiert dich nicht. Entwicklung über alte Zuschreibungen hinaus wird möglich.
• Deine Spiritualität oder deine Haltung zu „Sinn” und „Leben” darf Teil des Prozesses sein – ohne Dogmatik, passend zu dir und deinem Kontext.
• Ziel ist nicht Perfektion, sondern stimmige, wirksame und zufriedene Präsenz in deinem beruflichen und privaten Leben.
Mehrwert für Führungskräfte, Teams und Organisationen
Gerade für Führungskräfte und Organisationen in dynamischen Märkten bietet der Ansatz große Vorteile. Statt nur an Strukturen und Prozessen zu arbeiten, rückt das menschliche Erleben von Veränderung in den Mittelpunkt – inklusive Widerständen, Ängsten und ungenutzten Potenzialen.
Im Coaching können wir beispielsweise:
• Führungsrollen klären und an persönliche Werte sowie Organisationsziele anschließen.
• Kommunikations- und Entscheidungskulturen reflektieren und bewusster gestalten.
• Transformationsprojekte begleiten, bei denen es darum geht, Menschen mitzunehmen, statt sie nur „zu verändern”.
So werden Change- und Transformationsprozesse nicht nur effizienter, sondern auch menschlicher und nachhaltiger.


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